Minimalismus im Badezimmer Teil 1

Auf dem Weg zu Zerowaste. Mit wenig Mitteln viel erreichen!

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Titelbild: Pixabay
Deutschland ist mit durchschnittlich 213 Kilo Verpackungsmüll pro Kopf im Jahr europäischer Spitzenreiter. 
Der Blick ins Badezimmer meiner Mädels-WG zeigt mir einen großen Müllverursacher - Tampons, Binden und Slipeinlagen. Ein überquellender Mülleimer ist bei uns keine Seltenheit. Frauen verbrauchen in ihrem Leben durchschnittlich 16.800 Binden bzw. Tampons und/oder Slipeinlagen. Weltweit sind das rund 45 Milliarden Tampons bzw. Binden pro Jahr! Neben den ökologisch bedenklichen Konsequenzen kosten die Hygieneartikel uns viel Geld. Studien schätzen die Kosten für den gesamten Menstruationszeitraum einer Frau auf rund 10.000 Euro, nach einer amerikanischen Studie auf über 20.000 Euro. Ich denke an die gähnende Leere meines Portemonnaies… eine Alternative muss her. 
Weisse Blume und Rubycup Menstruationstasse
Fotoquelle: ©Ruby Cup
Viele “Ihhhhhhhs” und ein “Igitt” aus meiner Mädels-WG begleiteten die Testphase meiner Menstruationstasse. Nur vorab: Meine kritischen Mitbewohnerinnen sind mittlerweile ebenfalls eingeschworene Anhängerinnen der Tasse. Neu ist sie nicht, die Menstruationstasse entstand zur gleichen Zeit wie der Tampon. Lange unentdeckt, haben wir heute zumindest alle mindestens einmal von ihr gehört. Das Nischenprodukt hat sich erfolgreich einen Platz auf dem Markt erkämpft.
Die Menstruationstasse, auch Menstruationskappe, ist eine glockenförmige Tasse, hergestellt aus medizinischem Silikon (beim Kauf auf diesen Hinweis achten) und schlägt in Preis, Anwendung und gesundheitlichen Vorteilen alle anderen Hygieneprodukte. Die Menstruationstasse kostet zwar 15-30 Euro, ist bei richtiger Pflege aber unglaubliche 10 Jahre dein Begleiter!
Links ein Tampon und rechts die Menstruationstasse
Fotoquelle: ©Ruby Cup
Wie also pflege ich meine kleine, mir ans Herz gewachsene, Tasse richtig? Vor und nach dem Zyklus spüle ich die Tasse mit kochendem Wasser und - et voilà! - fertig. Einfacher geht es nicht! Innerhalb des Zyklus ist das Auskippen des Menstruationsblutes in die Toilette und das Auswischen der Tasse mit Toilettenpapier ausreichend. Also auch auf öffentlichen Toiletten kein Problem.
An alle, die sich ebenso gerne wie ich lange und viel im Stadtgetümmel aufhalten: Die Menstruationstasse bietet ein Fassungsvermögen von 25-30 ml (je nach Anbieter und Modell) und kann bis zu 12 Stunden verwendet werden. Damit ist sie so effektiv wie drei Superplus-Tampons! 
Wie funktioniert’s? Im Web gibt es zahlreiche Anleitungen für die korrekte Einführung der Menstruationstasse. 

Die wichtigsten Vorteile in Kürze: 

  • Uneingeschränkt stressfrei bis zu 12 Stunden am Stück verwendbar
  • Keine Pestizidbelastung durch bspw. Glyphosat in der Tampon-Baumwolle
  • weniger starke Blutungen nach einigen Monaten der Anwendung
  • tatsächlich hygienischer, weil weniger Geruchsbildung
  • keine Austrocknung der Vagina, wie durch Tampons
  • auf Dauer deutlich günstiger als herkömmliche Hygieneartikel
     

Ich bin begeistert: Endlich ist unser Badezimmer tampon- und bindenfrei. Unser Abfallvolumen hat sich deutlich verringert!  Seid ihr schon umgestiegen? Mädels, probiert es aus!

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MenstruationstassenFotoquelle: ©Ruby Cup