Ich mach' meinen eigenen Strom!

Mein Geschirrspüler reinigt mit Sonne vom Balkon.

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Titelbild: Julian Jagtenberg, Pexels
Auf dem Balkon oder der Terrasse sitzen, die Sonne genießen. Welches Buch hast du zuletzt im warmen Sonnenschein gelesen? Sonnenstrahlen erhellen unser Gemüt, sie bringen neuen Schwung und Freude. Sie heilen unsere Seele. Gerne beobachte ich dabei, wie meine Frühblüher dem leichten Wind trotzen, sich sanft von links nach rechts bewegen. Ein faszinierendes Schauspiel, wozu eigentlich noch RTL2 einschalten und den Geissens beim Geld ausgeben zuschauen? Pflanzen lieben die Sonne, sie wachen mit ihren Strahlen auf. Sie sind eins mit diesem Universum. 

Das Licht der Sonne ist mittlerweile auch in der Stromerzeugung ein hoch geschätztes Gut. Hausbesitzer sind bereits seit Jahren mittels Photovoltaikanlagen in der Lage, sauberen Strom für das eigene Heim zu produzieren. Durch die gesunkenen Preise der Anlagen kostet eine Kilowattstunde Sonnenstrom nur noch zehn Cent, der heimische Stromanbieter verlangt rund das Dreifache. Deutschland ist mit über 40 Gigawatt Nennleistung der zweitgrößte Produzent von Solarenergie weltweit, China belegt in diesem Ranking den ersten Platz. Wir leben in einem großartigen Land - und sollten regelmäßiger über Großartiges sprechen!

Abendsonne, Sonnenuntergang
Foto: jplenio, Pixabay

Aber was kann ich tun, wenn ich Mieter bin und mir nur ein kleiner Balkon zur Nutzung überlassen ist? Pfiffige Tüftler sind dieser Idee natürlich längst auf der Spur. Einige Photovoltaik-Firmen haben Mini-Solarsysteme entwickelt, die sich wunderbar auf einem sonnigen Balkon oder einer Terrasse platzieren lassen. Kompakt, handlich und nachhaltig. Sie erschaffen eigenen Strom, deinen Strom! Das „Minikraftwerk simon“ der österreichischen oekostrom AG ist einer dieser kleinen Energiewunder, seine Leistung beträgt rund 150 Watt. Genug Power, um deinen Geschirrspüler jeden zweiten Tag das benutzte Geschirr reinigen zu lassen. 

Leider dürfen die kleinen Solarsysteme derzeit rein formal nicht an den Haushaltsstromkreis angeschlossen werden, ein Verbot gibt es jedoch auch nicht. Eine klassische juristische Grauzone. Der Grund: die Sicherungen der Haushalte würden den selbst eingespeisten Strom nicht ordnungsgemäß erkennen. Es könne zu Überlastungen kommen, ermahnt der Elektrotechnik-Verband VDE. Derzeit wird mit Hochdruck an der neuen Norm "VDE 0100-551" gearbeitet, die dann die heimische Stromerzeugung auf unseren Balkonen „normgerecht“ möglich macht. In anderen Ländern wie Österreich, der Schweiz oder den Niederlanden sind die kleinen Kraftpakete übrigens erlaubt und erzeugen fleißig sonnigen Strom. Aufstellen und nutzen könnt euer kleines Solarsystem auch hierzulande - passt nur auf, dass euer Stromanbieter auch noch Geld verdient. Vielleicht erleichtert das die Entscheidung des Elektrotechnik-Verbandes VDE ein wenig.

Es wird Zeit, die Sonne zu genießen - Sonne im Herzen, Sonne auf der Haut. Sonne auch aus der Steckdose. Meine Güte, die Sonne ist ein wirklich guter Kumpel!

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Foto: Free-Photos, Pixabay